Frau Professor irrt

Parissa Haghirian, laut Manager Magazin Professorin für Internationales Management an der Sophia Universität in Tokio, schreibt hier über Marketingtrends in Tokyo und lobt die Stadt als “eines der innovativsten Marketinglabors der Welt”.
Als Beleg führt sie dann u. a. aus:

Um Konsumenten ein neues Markenerlebnis zu garantieren, wagen sich Japans beliebteste Brands derzeit auf ein neues Territorium: den Servicebereich. Chanel kooperierte mit Frankreichs Starkoch Alain Ducasse und eröffnete am Dach des Chanel-Gebäudes in Tokio ein exklusives Restaurant, in dem Kunden das Ambiente ihrer Lieblingsmarke auch beim Lunch genießen können. Der italienische Taschenhersteller Furla lädt Kunden ins Furla Cafe oder zu Furla Yoga. Superreiche können im Bulgari Luxusressort in Bali urlauben oder bei “Il Cioccolato Bulgari” auf Tokios Prachtstrasse Omote Sando Pralinen genießen.

Ob die Autorin schon mal in NY war? Bereits in den 90ern waren das Giorgio Armani Cafe im Store auf der 5th Avenue downtown ebenso populär wie der spätere Donna Karan Store uptown, mit Cafe im 1. Stock.

Tokyo ist sicherlich – wie alle Weltmetropolen – sehr wettbewerbsintensiv und einer von vielen Testmärkten.

Aber die guten Ideen, Service ausbauen und Einzelhandel mit Gastronomie kombinieren, sind weder neu noch in Tokyo entstanden. Einzelhändler haben schon vor Jahrhunderten durch gastronomische Angebote Verweildauer und Bon erhöht.

Auch die Idee der Marken-Resorts und -Hotels ist bereits einige Jahre alt und nicht aus Tokyo.Wie hier bereits 2005 berichtet, sind Missoni, Byblos, Armani, Versace, Ferragamo und Bulgari in dem Markt aktiv. Teils in Eigenregie und teils in Lizenz.

Wie Frau Professor wohl eine solche Arbeit bei ihren Studenten benotet hätte?