Werbung in der Aufmerksamkeit-Ökonomie

Werbung ist für den Umworbenen nicht kostenlos.
Sie kostet seine Aufmerksamkeit.

Die Englische Sprache macht das deutlich.
Dort sagen wir: “to pay attention”.
Im Deutschen hingegen sprechen wir von:
“Aufmerksamkeit schenken”.

Wenn der Umworbene für seine Aufmerksamkeit
belohnt oder unterhalten wird, dann ist das
gute Werbung. Gut, im Sinne von willkommen.

Twitter erklärt

In diesem großartigen Video Ausschnitt

aus der Late Show mit David Letterman veranschaulicht Kevin Spacey seinem Gastgeber Twitter. Und damit das Publizieren im Internet.

Was bringt es Kevin Spacey?
Nun, wenn er 800.000 Leser hat und die Hälfte zusätzlich in seinen nächsten Film führen kann, dann bringt es ihm und seinen Partnern bares Geld, zu minimalen Kosten. Er muss dafür keine Anzeige oder Spot schalten und auch nicht die Presse umschmeicheln.

Was es allerdings kostet ist persönlicher glaubhafter Einsatz und vor allem Dialog.
Denn Kevin Spacey erklärt treffend, dass er kommuniziert. Und nicht einfach (Werbe-) Nachrichten absendet.

Frau Professor irrt

Parissa Haghirian, laut Manager Magazin Professorin für Internationales Management an der Sophia Universität in Tokio, schreibt hier über Marketingtrends in Tokyo und lobt die Stadt als “eines der innovativsten Marketinglabors der Welt”.
Als Beleg führt sie dann u. a. aus:

Um Konsumenten ein neues Markenerlebnis zu garantieren, wagen sich Japans beliebteste Brands derzeit auf ein neues Territorium: den Servicebereich. Chanel kooperierte mit Frankreichs Starkoch Alain Ducasse und eröffnete am Dach des Chanel-Gebäudes in Tokio ein exklusives Restaurant, in dem Kunden das Ambiente ihrer Lieblingsmarke auch beim Lunch genießen können. Der italienische Taschenhersteller Furla lädt Kunden ins Furla Cafe oder zu Furla Yoga. Superreiche können im Bulgari Luxusressort in Bali urlauben oder bei “Il Cioccolato Bulgari” auf Tokios Prachtstrasse Omote Sando Pralinen genießen.

Ob die Autorin schon mal in NY war? Bereits in den 90ern waren das Giorgio Armani Cafe im Store auf der 5th Avenue downtown ebenso populär wie der spätere Donna Karan Store uptown, mit Cafe im 1. Stock.

Tokyo ist sicherlich – wie alle Weltmetropolen – sehr wettbewerbsintensiv und einer von vielen Testmärkten.

Aber die guten Ideen, Service ausbauen und Einzelhandel mit Gastronomie kombinieren, sind weder neu noch in Tokyo entstanden. Einzelhändler haben schon vor Jahrhunderten durch gastronomische Angebote Verweildauer und Bon erhöht.

Auch die Idee der Marken-Resorts und -Hotels ist bereits einige Jahre alt und nicht aus Tokyo.Wie hier bereits 2005 berichtet, sind Missoni, Byblos, Armani, Versace, Ferragamo und Bulgari in dem Markt aktiv. Teils in Eigenregie und teils in Lizenz.

Wie Frau Professor wohl eine solche Arbeit bei ihren Studenten benotet hätte?

Less then perfect Brand Extensions, less then perfect reporting

The Wall Street Journal Online has a piece here about what the author, Mario Marsicano, calls “Bizarre Brand Extensions”. It is from July 15.
The “original article“, a bit longer, can be found on Mental Floss and was published there a month ago on June 16.

The “bizarre extension” Gerber singles – food for adults – is not that bizarre.
In quite some numbers adults turn to baby food, when their teeth are gone or when they want to have an easy to prepare meal with nutritional value.

Of course, they do not need a special product, much less want packaging that screams “I have problems chewing”.

Hype um Top Level Domains

Für Markeninhaber war der Kampf um Markendomains anfangs mühsam, dann wurde es auch Dank standardisierter Verfahren einfacher.

Nun gibt es – für viel Geld – die Aussicht auf eine eigene Top Level Domain,
kurz TLD.Dahinter verbirgt sich die Chance zur Bewerbung bei ICANN um etwas wie “.IhreMarke”

Bisher verstehe ich den Vorteil der eigenen TLD nicht.

Nehmen wir an, Ihnen gehört IhreMarke.com und IhreMarke.de. und auch noch andere TLDs mit Ihrer Marke wie .fr, .co.uk, .it, etc.

Welche Vorteile bringt dann .Marke?

Sie müssen nämlich etwas vor die TLD setzen, damit daraus eine Internetadresse wird, meinethalben www.Sales.IhreMarke oder www.Produkt.IhreMarke

Wahrscheinlich würden Sie nationale oder sprachlich orientierten Domains kreieren wie www.de.IhreMarke und www.en.IhreMarke oder www.Deutschland.IhreMarke und www.USA.IhreMarke.

Ist das besser als der Status quo?

Ihre Email-Adressen werden auch nicht besser oder einfacher.
Aus z. B. info@IhreMarke.de wird dann Info@De.Marke

Sieht das besser aus? Ist das leichter zu merken?

Wer gute Gründe für eine Marken-eigene Top Level Domain hat, bitte schreiben!