Brand Inspector

Gerät kommt Produktpiraten auf die Spur

Sicherheitstechniker vom Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK) haben ein mobiles System für die Erkennung von Marken- und Produktfälschungen entwickelt.

Zwar gibt es bereits auf dem Markt eine Reihe von Sicherheitsmerkmalen wie Hologramme und Codierungen. Doch all diese Kennzeichen müssen auch schnell und sicher erfasst werden – damit etwa der Zoll einfach Fälschungen erkennen kann.

Für eben diesen Zweck haben die Fraunhofer-Forscher den Brand Inspector entwickelt.Das mobile System überprüft die Echtheit von Verpackungen und bedient sich dabei Standardgeräten wie Handcomputern (PDA), Handys und Scannern. Grundlage sind digitale Wasserzeichen, die versteckt angebracht und ohne technische Hilfe nicht wahrzunehmen sind.

“Neu an unseren Sicherheitsmerkmalen ist, dass nicht nur Ziffern, sondern auch Fotos oder Fingerabdrücke kryptografisch verschlüsselt auf eine Verpackung aufgedruckt werden”, sagt Entwickler Bertram Nickolay von der Abteilung Sicherheitstechnik des IPK in Berlin.

Wichtig war dabei, die Herstellungskosten niedrig zu halten. Schließlich kämen bei Wegwerfverpackungen keine aufwendigen Sicherungen in Frage wie bei Pässen oder Geldscheinen. Ein Weg zur fälschungssicheren Verpackung sei es, die aufgedruckten Bilder kundenspezifisch zu verändern. So entsteht ein Bild, das neben einer Codierung auch Tracking-Daten enthält, um Verpackungen für einen bestimmten Zulieferer zu kennzeichnen”,
erklärt Nickolay. Für den normalen Betrachter bleibe die Veränderung unsichtbar – nicht aber für Sicherheitsleute und Kriminalbeamte mit entsprechender Ausrüstung.

Unser Ziel ist es, dass Beamte mit möglichst einfach zu bedienenden Standardgeräten arbeiten können”, erklärt Nickolay. Es genügen ein normaler Scanner, eine Webcam und ein Handy oder ein PDA mit Fotofunktion. Eine Software erkennt und bewertet dann die wesentlichen Daten.
“Damit eignet sich der Brand Inspector nicht nur für Verpackungen, sondern auch für Tickets oder Fahrscheine”, sagt der Fraunhofer-Forscher.