Interessante Lizenz-Daten

USA Today berichtet über das Lizenz Programm des US Marine Corps.

Aus unserer Sicht ist das eher Fan-Artikel Merchandising, doch die veröffentlichten Zahlen sind dennoch interessant.

Das Marine Corps vergibt Lizenzen für zahlreiche Logos und Slogan wie zum Beispiel Semper Fi. Lizenzen gibt es unter anderem für Kaffeebecher, die unvermeidlichen T-Shirts und Luftgewehre.

Der Einzelhandelsumsatz über alle Logos und Slogan im letzten Jahr lag bei ca. 37 Millionen US$. Darauf erhielt das Marine Corps Royalties in Höhe von 1,8 Millionen US$. Davon abzuziehen sind die Kosten für das Lizenzprogramm und die Gebühren für die Registrierungen.

Eine Lizenzgebühr von ca 5% auf Einzelhandelsumsätze, wahrscheinlich eher 10% auf Großhandelsumsatz, erscheint recht fair. Die meisten der Fanartikel erhalten erst durch die Lizenz einen echten Wert.

Aber die Lizenzgebühren kommen von über 300 Lizenzverträgen. Der Durchschnitt von 6.000 US$ pro Lizenzvertrag ist ernüchternd. Wie viel Lizenz- und Lizenzprodukt-Management ist damit realisierbar? Man kann nur hoffen, dass der Medianwert besser ist, und dass die 300 Lizenzverträge bei deutlich weniger Lizenznehmern liegen. Ansonsten wird das kaum kostendeckend sein. Oder schlimmer, es findet kein Lizenzprodukt-Management statt.

Interesting licensing data

[:en]USA Today reports about the US Marine Corps licensing efforts. In our opinion, this is more fan merchandising than brand licensing, and one can argue, that government bodies should not do it. But the numbers are quite interesting.

The Marine Corps licenses its logos and slogans like Semper Fi. Products so far include coffee mugs, T-shirts, airsoft guns. And consumers spend about $37 million annually on Marine Corps licensed merchandise. Now this spreads over a couple of trademarked logos and slogans, not just one.

The Marine Corps received $1.8 million in royalties last year. From that one has to deduct the cost of operating the trademark program and securing registrations. The royalty rate of roughly 5% on retail prices, probably 10-15% on wholesale prices. As with many merchanding articles, these products get their value mostly from the license. Thus, it seems a fair rate.

But the royalties come from over 300 licensing agreements, the average of US$6,000 per contract is less than optimal. One can only hope, that the median is better and that those contracts are in the hand of much fewer licensees. Because otherwise the cost of managing the licenses exceeds income. Or worse, there is no licensee and licensed product management.[:]

Aerosole lizenziert Schuhe

Die Amerikanische Aerosole hat eine Lizenz im Stammgeschäft Schuhe vergeben.

Lizenznehmer ist Tata International.

Das Lizenz-Territorium umfasst Europa, Afrika und Indien. Aerosole war in Europa einige Zeit selbst tätig.

Aerosole grants geographic license

[:en]American Aerosole reports a license within its core business, shoes.

The licensee is Tata International, part of the Indian Tata Group.

The territory includes Africa and India.

Aerosole itself has been active in Europe until 2008.[:]

Marken als Vermögenswerte

Die USA sind Europa bei der Bewertung und Verwertung von immateriellen Vermögenswerten – insbesonder Marken – etwas voraus. Das liegt auch an gesetzlichen Unterschieden in der Vergangenheit. Erst in den 90ern hob der Deutsche Gesetzgeber die zwingende Verknüpfung von Unternehmen und Marke auf. Für Markenbesitzer wie auch Finanziers lohnt sich also immer mal wieder der Blick über den Atlantik.

In Nordamerika gibt es mittlerweile einen etablierten Markt für die Zweitverwertung von Marken. Eine Reihe von Unternehmen haben sich auf den Erwerb Not-leidender oder insolventer Marken spezialisiert. Einige davon reichen die Marken schnell weiter, z. B. an Einzelhandelsunternehmen, die diese dann quasi als Private Label nutzen. Andere lizenzieren die erworbenen Marken.

Die steigende Zahl an Käufern, verbunden mit einem niedrigen Zinsniveau, haben in den USA somit zu steigenden Preisen bei in Not geratenen Marken geführt. Gleichzeitig sind traditionelle Kreditgeber heute eher bereit, Marken als Sicherheit zu akzeptieren. Mit einem greifbaren Markt für die eventuell nötige Verwertung, sank die Hemmschwelle.

Etwas schwieriger ist allerdings immer noch die Verwertung von Marken, wenn diese mit anderen Vermögenswerten zusammen verkauft werden sollen. Das Interesse an verknüpften Lagerbeständen, Immobilien, Produktion, etc. ist nun mal gering.