Nur wenige Tage nach dem Insolvenzantrag der Escada AG beantragt auch die USA Tochter Gläubigerschutz nach “Chapter 11”, wie es dort heißt.
Es gibt mehrere Ursachen für den Untergang des ehemals größten Anbieters von DOB in Europa. Einer davon ist sicherlich:
Escada versuchte immer, alles selber zu machen.
Schon früh bot die Marke passende Schuhe und Taschen zu den Kleidern, Abend-Roben und der Bekleidung.
Die Produkte wurden in-house gestaltet und entwickelt, in Lohnfertigung hergestellt und von Escada Verkäufern angeboten. Die Lernkurve dabei war flach und teuer.
Es gelang der Marke dabei nicht, in den klassischen Absatzkanälen erfolgreich zu sein. Somit blieben Wahrnehmung und Volumen gering, die Preise waren daher auf allen Ebenen zu hoch und das Geschäft für Escada nicht profitabel.
Denselben Fehler beging Escada mit Beauty und Parfum. Erst nach Jahren gab es dies ab in Lizenz.
Die zeitweise unter dem Begriff “Escada Development” zusammen gefassten Aktivitäten in Schuhen, Accessoires und Beauty waren ein finanzielles Grab für Escada.
Hätte das Management dies vorhersehen können? Ja.
Denn während andere Mode-Marken mit Lizenzen erfolgreich waren, ging eine andere Marke unter, die auch glaubte alles selbst besser zu können: Donna Karan.
So wie sich Donna Karan unter dem Dach von LVMH langsam wieder berappelt, wird sich hoffentlich auch für Escada ein Käufer finden, der die einst erfolgreiche Marke wieder belebt.