Das Automobil steht am Anfang eines Imagewandels.
Und wohin es geht kann man an Motorrädern ablesen. Diese starteten als Transportfahrzeug, wurden zum Inbegriff von – auch gesellschaftlicher – Freiheit der “Rocker” und sind heute nur noch ein Hobby. Die Absatzzahlen schrumpfen seit Jahren unaufhaltsam.
Noch in den 60ern und 70ern konnten Teenager den 15. Geburtstag kaum erwarten. Damit kam bei vielen das Mofa, dann Moped/Kleinkraftrad und später mit 18 Motorrad und/oder Auto.
Und heute? Fragen Sie mal einen Teenager. Motorrad- und Autofahren findet dort im Computer-Spiel statt. Wenn überhaupt.
Die NYT berichtet, dass 2008 in den USA weniger als 50% der potenziellen Autofahrer unter 19 Jahren überhaupt einen Führerschein besaßen. Nur 10 Jahre zuvor, 1998, waren es noch über 60%.
Die junge Generation interessiert sich mehr für das neue Smartphone, den neuen PC oder die Game-Konsole, als den Führerschein oder gar ein eigenes Auto.
Die Entwicklung hat mehrere Ursachen.
Bereits ~50 % der Bevölkerung lebt in Ballungszentren. Dort ist Autofahren weniger notwendig, teurer und wenig komfortabel.
Vor dem Internetzeitalter war ein Autoschlüssel gleichbedeutend mit Freiheit. Der Lebenshorizont erweiterte sich, man konnte neue Menschen kennen lernen.
Heute lernen Jugendliche neue Menschen im Internet kennen. Sie chatten und spielen mit Menschen aus aller Welt, lange bevor sie in alleine reisen können.
Und das verfügbare Einkommen spielt eine Rolle.
Der klassische Werdegang war früher vom Familienauto, zum ersten eigenen gebrauchten Auto, vielleicht dem Studenten-Auto, zum ersten Neuwagen bei oder kurz nach Berufseintritt.
Wer heute nach Ausbildung oder Studium allerdings erst mal schlecht bis gar nicht bezahlte Praktika, Internships oder Trainee-Programme durchläuft, kann keinen Neuwagen kaufen. Oft reicht das Einkommen nicht mal zum Unterhalt eines Kfz.
Als Markeninhaber und Brandmanager müssen Automobil-Unternehmen das Auto wieder begehrlich und relevant machen. Oder sie konzentrieren sich auf LKW, Busse und Transporter.