Risiko im Lizenzvertrag

In manchen Lizenzverträgen schlummert ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Es geht um die Definition des Vertragsgebietes und Einschränkungen des Verkaufs außerhalb desselben.

Warum weisen wir darauf hin? Aktuell sind wieder einmal zwei Vertragspartner von einem Händler verklagt und vom Gericht zu hohen Strafen verurteilt worden.
Apotheke-adhoc berichtet:

Die Schweizer Wettbewerbskommission hat dem Elmex-Hersteller Gaba International eine Millionenbuße auferlegt. Grund sei das langjährige Importverbot von Elmex-Produkten in die Schweiz, das Gaba seinem österreichischen Lizenznehmer Gebro Pharma auferlegt hatte. Die Buße für den Hersteller mit Sitz bei Basel beträgt 4,8 Millionen Franken (umgerechnet knapp 3,18 Millionen Euro).

Im Jahr 1982 hatten die beiden Gaba und Gebro einen Vertrag geschlossen, der ein Exportverbot für die unter Lizenz hergestellten Elmex-Produkte vorsah. Diese Auflage sei ein unzulässiges Verbot für Parallelimporte in die Schweiz gewesen, teilte die Wettbewerbsbehörde mit.

Die Wettbewerbskommission belegte Gebro als Vertragsteilnehmer mit einem symbolischen Bußbetrag von 10.000 Franken (6.614 Euro), weil das Unternehmen selber keinen Nutzen aus der Verhinderung der Importe gezogen habe, so die Behörde.

Gaba gehört zum US-Kosmetikkonzern Colgate-Palmolive. Mit seinen Marken Aronal, Elmex, Meridol sowie den ehemaligen Colgate-Produkten Duraphat und Elyzol machte das Unternehmen in Deutschland zuletzt rund 140 Millionen Euro Umsatz……

Unsere dringende Bitte, durchforsten Sie Ihre Lizenzverträge und eliminieren Sie gegebenenfalls solche Klauseln.  

Risk in Licensing Contracts

Some licensing contracts contain a risk, limitations on where the licensee might sell the licensed goods.

Why do we point out that risk? Because recently two licensing partners were sued in court by a discount retailer and the court fined the partners quite heavily.

Apotheke-adhoc reports (translation):

The Swiss buero for competition set a Million Dollar fine against the manufacturer of Elmex, Gaba International. The reason was the longstanding prohibition of Elmex imports into Switzerland, that was part of the licensing contract between Gaba and its Austrian licensee Gebro Pharma. The fine against the manufacturer located in Basel amounts to 4.8 Million Franks (or 3.18 Million Euros).

In 1982 Gaba and Gebro signed a licensing contract, which prohibited the licensee from selling the licensed Elmex products into Switzerland. This limitation was considered an illegal export prohibition.

The buero for competition fined the licensee Gebro with 10,000 Franks (6,614 Euros) only, because the company did not benefit from the illegal clause.

Gaba is part of the US-company Colgate-Palmolive.

So please, check your licensing contracts for illegal selling limitation clauses and eliminate them where necessary.

Wann soll man lizensieren?

Vor Kurzem reichte Christian Lacroix, die unter Insolvenzverwaltung stehen, einen Reorganisationsplan ein. Dieser Plan sieht vor, die Couture- und Mode-Sparte zu schließen und das Unternehmen in eine reine Lizenz-Organisation umzuwandeln.

Leider ist Christian Lacroix etwas spät dran. Denn eine ganze Reihe erfolgreicherer Marken und Unternehmen haben diese Wandlung bereits vollzogen. Und wieder andere wurden bereits an herstellende Lizenznehmer veräußert.

Die Lehre, die man daraus ziehen sollte, ist, rechtzeitig seine Lizenzoptionen zu kennen. Wenn Herstellung nicht zu Ihren Wettbewerbsvorteilen zählt und Ihr Unternehmen unter sinkenden Profiten leidet, dann lassen Sie andere Optionen prüfen.

When to move from manufacturing to licensing?

Most recently, Christian Lacroix, which went into Chapter 11 earlier this year, filed a restructuring plan. According to this plan the couture and fashion company will close all business except for its licensing department.

Of course, Christian Lacroix comes a bit late to the game. There are already many better known and more successful fashion brands, which turned into licensing operations. And many others sold themselves to manufacturing licensees.

If your profitability goes down and your manufacturing is not one of your competitive advantages, better check for an alternative early. You might still have a good negotiation position. And money to get a license placed.

Once your down to the last bone usually it is too late, for you and your brand.

Chance in der Krise

Die obige Floskel ist nur dann sinnvoll, wenn Chancen auch genannt werden. Und das tun wir.

Markenverfügbarkeit ist ein wesentliches Element der Markenführung. Der Mode-Industrie folgend haben in den letzten Jahren viele Markeninhaber über den Einstieg in eigene Läden nachgedacht. Das fortschreitende Sterben im unabhängigen Einzelhandel hat bei vielen Marken zu Distributionslücken geführt.

Nun ist ein guter Zeitpunkt, eigene Stores zu testen.

Zum Einen wollen Verbraucher in Krisenzeiten Zuverlässigkeit und greifen zu guten Marken. Sie können daher jetzt bei geringerem Risiko Ihre Markenverfügbarkeit durch eigene Shops erhöhen.
Zum Anderen sinken die Einzelhandelsmieten. In New York stehen momentan in jeder gewünschten Lage und Kategorie Flächen leer. Sie können selbst auf der 5th Avenue und dem West-Broadway sofort Flächen beziehen.
 Noch nie war es also so günstig, eigene Shops zu testen. Und auch in der BRD werden Vermieter glücklich sein, solide Markenartikler als Mieter zu gewinnen.

Gute Beispiele für die Vorgehensweise sind Nespresso-Cafes und Apple-Stores. Auch Puma nutzt die Chance und steigert die Zahl seiner Mono-Marken-Shops.

Natürlich müssen Sie das nicht komplett selbst tun. Sobald Ihr Shop-Konzept erfolgreich getestet ist, können Sie Lizenz- oder Franchise-Partner akquirieren.